In der heutigen Zeit, in der die Fähigkeit zur präzisen und effektiven schriftlichen Kommunikation von zentraler Bedeutung ist, stehen Studierende, die eine neue Sprache erlernen, vor spezifischen Herausforderungen. Besonders im Bereich „Deutsch als Fremdsprache“ (DaF) treten orthografische und morphosyntaktische Fehler häufig auf. Diese können die Verständlichkeit und Qualität schriftlicher Texte erheblich beeinträchtigen. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die häufigsten orthografischen und morphosyntaktischen Fehler in argumentativen Texten kroatischer DaF-Studierender zu untersuchen. Dabei werden deren Häufigkeit und mögliche Ursachen analysiert. Im theoretischen Teil der Arbeit werden die Prozesse, Methoden und Herausforderungen des Fremdsprachenunterrichts erörtert, wobei der Schwerpunkt auf der Entwicklung der Schreibkompetenz liegt. Begriffe wie Fehler, Fehlerkorrektur und Feedback werden im Kontext des schriftlichen Ausdrucks aus der Perspektive verschiedener Autor:innen definiert und diskutiert. Die empirische Untersuchung wurde in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Sprachforschung an der Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften in Osijek im Rahmen des Projekts „Lokale Kohärenz in geschriebenen Texten in der Erstsprache und in einer Fremdsprache: Kontrastive Analyse des Gebrauchs von Konnektoren“ unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Leonard Pon durchgeführt. An der Untersuchung nahmen 49 Studierende des ersten Jahres des Bachelorstudiums Deutsch als Fremdsprache an der Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften in Osijek teil. Sie verfassten argumentative Texte mit einer Länge von 200 bis 230 Wörtern zu den Themen „Leben in der Stadt“ oder „Online-Shopping“. Die Ergebnisse zeigen, dass orthografische Fehler fast doppelt so häufig auftreten wie morphosyntaktische Fehler. Darüber hinaus lassen sich signifikante Unterschiede im Sprachstand der Studierenden feststellen, obwohl sie alle im ersten Jahr des Bachelorstudiums der deutschen Sprache an der genannten Fakultät eingeschrieben waren.