Forschungsgegenstand dieser Arbeit ist zum einen der Wandel des politischen Denkens von Thomas Mann und zum anderen wie sich dieser Wandel in seinem literarischen Werk widerspiegelt. Diese Arbeit analysiert den Zusammenhang zwischen der Entwicklung der politischen Haltung Thomas Manns und seinem literarischen Schaffen am Beispiel zweier literarischer Texte des Autors: der Kurzgeschichte Mario und der Zauberer (1930) und des Romans Doktor Faustus (1947). Im einleitenden Teil des Werkes werden das Leben und Schaffen des Autors vorgestellt. Anschließend wird die Entwicklung der politischen Einstellung Thomas Manns im Laufe seines Lebens, begleitet von den Ereignissen vor und während des Ersten und Zweiten Weltkriegs, dargelegt. Im zentralen Teil des Beitrags werden zwei seiner Werke als Beispiele für den literarischen Widerstand gegen ein totalitäres und undemokratisches Regime wie das nationalsozialistische in Deutschland analysiert. In Mario und der Zauberer (1930) thematisiert Mann die Gefahr der Massenverführung durch autoritäre Figuren, während Doktor Faustus (1947) eine tiefere Auseinandersetzung mit dem geistigen und moralischen Verfall Deutschlands während des Nationalsozialismus bietet. Beide Werke spiegeln Manns politisches Engagement und seine scharfe Kritik an den Verführungsmechanismen totalitärer Systeme wider. Sie zeigen auf, wie Machtmissbrauch, Ideologien und Manipulation die Gesellschaft zerstören können. Die Arbeit kommt zu dem Schluss, dass Thomas Manns literarisches Werk untrennbar mit seiner politischen Entwicklung verbunden ist. Seine Kritik am Nationalsozialismus und an totalitären Strukturen wird in diesen beiden Werken auf eindrückliche Weise literarisch gestaltet.