In dieser Diplomarbeit werden E.T.A. Hoffmanns Werke Nußknacker und Mausekönig sowie Der Sandmann aus der psychoanalytischen Perspektive untersucht. Die Träume der Hauptfiguren Marie und Nathanael aus den angeführten Werken werden als Ort der kreativen Artikulation von regressiven Wünschen psychoanalytisch erklärt und als Mediums des Unbewussten gedeutet. Als analytisches Instrumentarium wird die klassische Psychoanalyse von Freud, deren archetypische Ausrichtung von Jung sowie Lacans strukturanalytische Vorgehensweise bei der Deutung von literarischen Texten verwendet. Im einleitenden Teil werden die oben genannten Analyseinstrumente vorgestellt und der Inhalt der für die Analyse ausgewählten Texte kurz wiedergegeben. Der zentrale Teil der Arbeit ist die Analyse der Träume der Hauptgestalten. Dabei wird in der Arbeit mit Hilfe des psychoanalytischen Ansatzes der Versuch unternommen, die wahren Bedeutungen der Träume, Wünsche und Ängste der Hauptgestalten zu entschlüsseln. Dementsprechend wird festgestellt, dass der Traum der kleinen Marie nach Freud das Sexuell-Unbewusste wiedergibt. Nach Jung repräsentiert Maries Traum einen kollektiv-bedrückenden Traumhintergrund des Textes und nach Lacan das Ausgreifen von Marie nach dem sozio-symbolischen Mandat der Retterin. Nathanaels Traum repräsentiert nach Freud seine Angst vor der Kastration, nach Jung die Komplexbildung als Quelle seines Wahnsinns und nach Lacan den Irrweg ins genussvolle Reale. Anhand der Analyse kommt man zuletzt zu der Schlussfolgerung, dass E.T.A. Hoffmann in seinen Texten Nußknacker und Mausekönig und Der Sandmann regressive Wünsche der Hauptgestalten durch Träume artikuliert.