In dieser Arbeit wird Theodore Fontanes Werk Effi Briest (1895) analysiert. Der Roman Effi Briest ist ein kanonisches Werk des deutschen Realismus, das sich mit dem Leben Effis vom Moment ihrer Verlobung mit dem viel älteren Geert Instetten beschäftigt. Instetten ist ein preußischer Landrat in Kessin, der später Ministerialrat wurde, also er ist ein „Mann von Prinzipien“ aus der Adelsschicht. Eine Karriere in der Armee und Politik steht für Instetten an erster Stelle, was einen strengen ethischen und moralischen Verhaltenskodex und volle Hingabe an die Arbeit erfordert. Seine Arbeit lässt nicht zu viel Raum für Liebe und Familie, diese Pflichten muss bzw. möchte er auch aus gesellschaftlichen Gründen und wegen Prestige erfüllen. Die junge Effi ist sein komplettes Gegenteil, sie ist verspielt wie ein Kind, begierig auf Liebe und Aufmerksamkeit, aber sie verbringt ihre Tage allein in Kessin, isoliert einerseits von ihrer Familie in Hohen-Cremmen, andererseits aber auch von der Gesellschaft in Kessin, in die sie sich ebenfalls nicht integrieren konnte. Aufgrund ihrer Isolation und der unglücklichen Ehe mit Instetten begeht Effi Ehebruch mit dem viel charmanteren und entspannten Major Crampas und markiert damit den Beginn ihres unvermeidlichen Weges in den Ruin. Viele Kunstwerke und Referenzen zu aktuellen Tendenzen und Strömungen in der Kunst sind in diesem Werk präsent, was die Beschreibungen des Raumes, in dem die Handlung stattfindet, vervollständigt. Diese Arbeit befasst sich mit der Erforschung der Symbolik der im Roman erwähnten Kunstwerke und ihrer Funktion in der Handlung des Romans. In der Arbeit werden die analysierten Kunstwerke in drei Teile gegliedert: die Analyse des japanischen Bettschirmes für das Schlafzimmer mit Schwerpunkt auf dem in der europäischen Gesellschaft am Ende des 19. Jahrhunderts präsenten Orientalismus, die Analyse der Werke des Malers Arnold Böcklin, beginnend mit dem Gemälde Gefilde der Seligen (1877) und die Analyse des Handlungsortes am Anfang des Romans mit Bezug zur christlichen Ikonographie.