Abstract | Ich behandle in dieser Arbeit den Autor Heinrich Böll, seinen Lebensstil und vor allem sein erzählerisches Schaffen. Dabei gehe ich von den wichtigsten Komponenten seiner Prosa aus; Liebe und Religion. Es werden parallele Auseinandersetzungen zwischen körperlicher und geistiger Liebe, sowie dem Verhältnis und der Stellung zum Katholizismus, der Gemeinde, Kirche und letztendlich Gott gemacht. Anhand von vier ausgewählten Beispielen tauche ich in die Sphären des reinen Glaubens und des sündhaften Handelns ein und versuche eine eigene Sicht daraus zu entwickeln. Die ganze Geschichte um Heinrich Böll, sein Schaffen und Engagement steigert sich immer mehr mit seinen direkten Aussagen und Stellungnahmen, die er sich nicht scheut offen preiszugeben. Dabei kommt es zu einem großen Spalt von Verehrern und Gegnern. Die Angriffe gegen Kirche und Staat schockieren, machen aber auch die Taktlosigkeit der gleichen klar, denn Böll hat eine starke Überzeugungskraft und gleichzeitig eine mitleiderregende Teilnahme an seinen Helden und den Schicksalen, die sie durchleben. Liebe und Religion konstruiert er somit oft als Gegenpole der Gesellschaft, die einander nicht etwa erfüllen und bereichern, sondern im schlimmsten Fall zerreißen und zerstören. Dies ist ein interessanter Ansatzpunkt und wird sich während dieser Arbeit vertiefen und ausbreiten, aus der Sicht des Autors, aber auch aus der Sicht des Lesers. Die vier Werke, von denen ich ausgehe, sind in den Fußnoten mit Sigles verzeichnet (A, B, I, U), um Wiederholungen der vollen Werkangaben zu vermeiden. |